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1. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 157

1881 - Danzig : Boenig
16. Die Fürstentümer Reuß älterer und jüngerer Linie bestehen aus zwei, durch weimarisches Gebiet von einander getrennten Hauptteilen. Der größere südliche Teil ist meist gebirgig und wird von der Saale und Elster durchflossen. Der kleinere nördliche Teil, die Herrschaft Gera, dagegen ist ein fruchtbares Ländchen auf beiden Seiten der Elster. Die Besitzungen des Fürstentums Reuß älterer Linie liegen im südlichen Hauptteite, find aber wieder in drei getrennte Stücke geteilt. Die Hauptstadt ist Greiz an der Elster. — Das Gebiet des Fürstentums Reuß jüngerer Linie besteht aus der Herr- schaft Schleiz im südlichen Hauptteile, mit der Hauptstadt gleichen Namens, und aus der nördlich gelegenen Herrschaft Gera mit der gleichnamigen Hauptstadt au der Elster. Ausfallend ist, daß alle Fürsten von Reuß denselben Taufnamen, nämlich Heinrich, führen und sich bloß durch die Nummer unterscheiden. 17. Die Fürstentümer Lippe und Schaumburg-Lippe liegen auf beiden Seiten der Weser, von den preußischen Provinzen West- falen und Hannover eingeschlossen. Der auf dem linken User der Weser gelegene Teil ist das Fürstentum Lippe, mit der Hauptstadt Detmold, und nach dieser auch näher als Lippe-Detmold be- zeichnet. Auf dem Teutberge bei Detmold, einem Gipfel des Teuto- burger Waldes, welcher die herrlichste Aussicht gewährt, ist dem Cheruskerfürsten Hermann, dem ruhmreichen Verteidiger Deutschlands gegen die Eroberungsgelüste der Römer, ein gewaltiges, weithin sicht- bares Denkmal errichtet worden. — Weiter nördlich, auf dem rechten Weserufer, liegt das Fürstentum Schaumburg^Lippe mit der Residenz- stadt Bückeburg. 18. Das Fürstentum Waldeck mit der Hauptstadt Arolsen liegt zwischen den preußischen Provinzen Westfalen und Hessen-Nassau. Es hat große Waldungen und ist sehr gebirgig. Weiter nördlich, zwischen der Provinz Hannover und Lippe-Detmold liegt das zu Waldeck gehörende Bad Pyrmont, welches unter den Bädern in Norddeutschland wohl die erste Stelle einnimmt. 19. Die drei freien Städte Hamburg, Lübeck und Bremen. Von den vielen freien Städten des alten deutschen Reiches sind nur drei übrig geblieben: die großen Handelsstädte Hamburg, Lübeck und Bremen. Sie liegen in Niederdeutschland, zwar nicht unmittelbar an dem Meere, aber doch nahe genug, um vermittelst der in ihrer Nähe mündenden Flüsse Seehandel treiben zu können. Die unbedeutendste der drei Städte ist jetzt Lübeck an der Trave. Vor Zeiten dagegen war sie eine der mächtigsten Städte in ganz Deutschland; sie stand damals an der Spitze der Hansa, eines großen deutschen Städtebundes. Durch verschiedene Ursachen aber ist ihr Handel, der sich jetzt nur noch auf die Ostsee beschränkt, nach und nach in Verfall gekommen, und die Stadt hat jetzt nur noch Spuren ihrer ehemaligen Größe. Der Hafenort von Lübeck ist Travemünde.

2. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 123

1881 - Danzig : Boenig
123 von Marburg und Gießen herkommt, sowie die weiter unten mündende Ruhr und Lippe können keine großen Schiffe tragen. Schon oberhalb Köln, vom L) i eben geb irge an, werden die Ufer ganz stach und hören auf schön zu sein. — Kleiner und von kürzerem Laufe ist die Weser; dafür aber auch nach Ur- sprung und Mündung ein deutscher Fluß. Sie erhält ihren Namen bei Vereinigung der beiden schiffbaren Flüfse Fulda und Werra, wovon der erstere auf der Rhön, der andere auf dem Thüringerwalde entspringt. Der durch ihre Vereinigung bei Münden entstandene Strom drängt sich zwar anfangs durch Gebirge, zuletzt durch die sogenannte westfälische Pforte, stießt dann aber in ebenem Lande an der Stadt Bremen vorbei und in die Nordsee. Nur ein bedeutender Nebenfluß verstärkt die Weser, die langsam fließende Aller mit den braunschweigi- schen und haunöverscheu Gewässern, der Ocker und Leine. An ihrer Mündung, wo sie das Oldenburgische von Hannover trennt, erweitert sie sich durch die eindringende See zu einer Art Meer- busen. — Der vierte deutsche Strom, die Elbe, entspringt auf den Hochebenen des Riesengebirges. Nachdem sie mit den Ge- wässern Böhmens, der Moldau, Eger und Zser, sich verstärkt hat, bricht sie durch den östlichen Teil des Erzgebirges, durch die sächsische Schweiz, nach Sachsen, wo sie zu einem breiten, ansehnlichen Strome wird. Zwischen hier und Magdeburg er- hält sie mehrere ansehnliche Flüsse, z. B- die Saale. Aus dem ebenen Lande zur Rechten kommt die schiffbare Havel, welche in der Spree bei Spandau einen bedeutenden Zufluß erhält und vermittelst einiger Kanäle auch die Schiffahrt aus der Elbe in die Oder möglich macht. Weiter unten erweitert sich die Elbe immer mehr, so daß sie bei Hamburg fast eine halbe Meile breit ist, die größten Seeschiffe zu tragen vermag und an der Mündung bei Ritzebüttel sogar zwei Meilen breit wird. Auch die Oder hat ihre Quellen in Österreich, doch nicht weit von der preußischen Grenze. Die Provinz «Schlesien ist fast nur als das große Thal der Oder anzusehen. Ihre vielen kleinen Flüsse machen den Hauptstrom wasserreich, so daß der- selbe in den niederen Gegenden häufige Überschwemmungen an- richtet, vor denen mau sich durch hohe Dämme zu schützen sucht. Nur ein schiffbarer Fluß, die Warthe, welche bei Posen vorbei- geht, oberhalb Landsberg die Netze aufnimmt und bei Küstriu mündet, verstärkt die Öder. Durch die Warthe und Netze ge- langt man zu einem nach Bromberg und in die Brahe, einen Nebenfluß der Weichsel, führenden Kanäle. Da nun auf der linken Seite durch den Finow- und Friedrich-Wilhelm- Kanal eine Verbindung mit der Elbe besteht, so würde die Schiff- fahrt von Westen nach Osten im Königreiche Preußen sehr voll-

3. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 137

1881 - Danzig : Boenig
137 wechselt mit üppigen Wiesenflächen. Nur wenige Chausseen durchschneiden das Land, da ihre Anlage wegen des gänzlichen Mangels an Steinen sehr kostspielig ist. Die übrigen Verbin- dungswege sind meist nur im Sommer und bei Frostwetter bequem zu benutzen, werden dagegen bei anhaltender Feuchtigkeit der Witterung fast unfahrbar, so daß sich der gegenseitige Ver- kehr dann auf das Notwendigste beschränken muß. Ein Ereignis, dem die Bewohner der Niederung mit banger Besorgnis entgegensehen, ist der jährliche Eisgang der Weichsel. Die von der heftigen Strömung gedrängten Eis- schollen schieben sich oft untereinander, setzen sich bis auf den Grund fest und nötigen das strömende Wasser, indem sie seinen Abfluß hindern, zum Steigen. Öffnet sich dann durch den Druck deß Wassers und Eises ein Teil des Dammes, so flutet der wütende Strom über Felder und Wiesen dahin, be- deckt sie mit Schlamm, reißt Häuser weg und wandelt die grüne Ebene in eine braune, schäumende See um. Für Jahre ist der Wohlstand des Landwirtes dahin; der Sand muß Schritt für Schritt entfernt werden, um das fruchtbare Erdreich wieder herauszuschaffen. Die Provinz Westpreußen wird in die beiden Regierungs- bezirke Danzig und Marienwerder eingeteilt. Ersterer hat 9 Kreise: Berent, Karthaus, Stadtkreis Danzig, Landkreis Danzig, Stadtkreis Elbing, Landkreis Elbing, Marienburg, Neustadt, Stargardt. Der Regierungsbezirk Marienwerder hat 14 Kreise: Deutsch-Krone, Flatow, Graudenz, Konitz, Kulm, Löbau, Marienwerder, Rosenberg, Schlochau, Schwetz, Straß- burg, Stuhm, Thorn, Tuchel. Nach und Passarge. 315. Die Provinz Posen. 525 Ql.; 1,600,000 Einw. Dw Provinz Posen, auch das Großherzogtum Posen ge- nannt, ist ein Teil des alten Königreichs Polen und wird im Norden von Westpreußen, im Westen von Brandenburg, im Südwesten von Schlesien und im Osten von Russisch-Polen be- grenzt. Sie besteht aus den beiden Regierungsbezirken Posen und Bromberg. Ihre Bewohner sind größtenteils katholisch. Drei Fünftel der Bevölkerung sind Polen und zwei Fünftel Deutsche; letztere bewohnen meist den westlichen Teil der Provinz, erstere überwiegend den östlichen Teil. Der Handel und der Betrieb der Gastwirtschaft ist meistenteils in den Händen der Juden, die an Zahl mehr als 75,000 betragen. Die Provinz Posen hat durchaus keine Gebirge, nur hier und da hügelige Erhöhungen. Ihre Flüsse haben ein geringes Gefälle; daher sind allgemein statt der Wassermühlen Wind-

4. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 138

1881 - Danzig : Boenig
138 müßten im Gebrauch. An den Ufern der Flüsse breiten sich häufig Lachen und Sümpfe aus, die durch Gräben zum Teil trocken gelegt und für den Anbau gewonnen worden sind. Der Hauptfluß der Provinz ist die Warthe, der größte Nebenfluß der Oder. Sie ist die Schiffahrts- und Handels- straße des Landes. Ihr wichtigster Nebenfluß ist die schiffbare Netze, welche durch den Bromberger Kanal mit der Weichsel in Verbindung steht. Kurz vor ihrem Austritt aus der Provinz nimmt die Warthe die Obra auf, welche mit ihren zahlreichen Quellflüssen und Armen die sumpfreichste Gegend durchfließt. Die Weichsel berührt die Provinz auf eine kurze Strecke im Nordosten. Der meist lehmige und thonige Boden ist fett und feucht. Am fruchtbarsten sind die entwässerten Bruchgegenden um die Warthe und Netze. Nach der schlesischen Grenze zu ist viel Sandboden. Das Land bringt soviel Getreide hervor, daß eine Ausfuhr desselben stattfinden kann; auch Tabak, Flachs und Hopfen wird gebaut. Einen großen Reichtum hat das Land an Wäldern, welche Holz zur Ausfuhr liefern, während die weiten, guten Wiesenflächen der Viehzucht besonders förderlich sind. Schaf-, Pferde- und Rindviehzucht sind daher bedeutend. An Mineralien ist die Provinz arm, denn außer Lehm, Thon und Mergel liefert sie nur etwas Rasenerz und Braunkohlen. An Gewerbthätigkeit und Fabriken fehlt es noch in den meisten Gegenden. Der Handel ist ebenfalls nicht bedeutend, wird aber durch die in der neuesten Zeit angelegten Eisenbahnen gehoben werden. Die Hauptstadt Posen, von welcher die ganze Provinz ihren Namen hat, ist eine starke Festung, Sitz des Erzbischofs von Posen und Gnesen und zählt 61,000 Einwohner. Von den übrigen Städten sind noch zu merken: Bromberg — Frau- stadt mit Getreidehandel — Lissa und Ra witsch mit Tuch- fabriken — Gnesen mit einer uralten Domkirche, in welcher die Gebeine des hl. Bischofs und Märtyrers Adalbert, Apostels der Preußen, aufbewahrt werden. Nach Hafters u.«. 216. Die Provinz Pommern. 576 Ql.; 1,500,000 Einw. Die Provinz Pommern ist ein Küstenland und wird im Norden ihrer ganzen Länge nach, etwa 60 Meilen, von der Ostsee bespült. Im Osten wird sie von Westpreußen, im Süden von Westpreußen und Brandenburg, im Westen von Branden- burg und Mecklenburg begrenzt. Sie ist zugleich das Mündungs- land der Oder, welche die Provinz von Süden nach Norden durchschneidet und mit ihren Mündungsarmen, der Peene,

5. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 140

1881 - Danzig : Boenig
140 viele Bewohner Pommerns beim Bau und der Ausrüstung der Schiffe lohnende Beschäftigung. Außer der Oder giebt es in Pommern keinen größeren Fluß. An ihr liegen die Städte Garz, Greifenhagen und Stettin. Die Nebenflüsse der Oder sind rechts die Jhna, die an Stargard vorbeifließt, links die Ucker und Peene. An der Ucker liegt Pasewalk und Uckermünde, an der Peene Dem min und An kl am. Die übrigen Flüsse sind Küsten- flüsse, meist 10 bis 15 Meilen lang und nur zu Holzflößerei zu benutzen. In Hinterpommern sind zu nennen: die Leba, Lupow, Stolpe, Wipper, Persante und Rega. Die Provinz Pommern wird in die 3 Regierungsbezirke: «Stettin, Köslin und Stralsund eingeteilt. Nach Büttner. 217. Die Provinz Brandenburg. 724 ^M.; 3,100,000 Einw. Die Provinz Brandenburg grenzt im Norden an Mecklen- burg und Pommern, im Osten an Westpreußen, Posen und Schlesien, im Süden an Schlesien und die Provinz Sachsen, im Westen an Sachsen, das Herzogtum Anhalt und die Provinz Hannover. Sie ist das Stammland des preußischen Staates mit der Residenzstadt Berlin und wird in den Stadtbezirk von Berlin und in die Regierungsbezirke Potsdam und Frank- furt an der Oder eingeteilt. Brandenburg ist ein fast ganz ebenes Land und nur gegen Süden etwas hügelig. Der Boden ist meist sandig, wenig fruchtbar und mit ausgedehnten Kiefernwaldungen bedeckt. In den Niederungen und an den Flüssen wird aber auch fleißig Ackerbau betrieben. Die fruchtbarsten Gegenden sind die Ucker- mark im nördlichen Brandenburg und die urbar gemachten Bruchgegenden an der Oder, Warthe und Netze. Außer den gewöhnlichen Erzeugnissen des Ackerbaues werden gute Gartenfrüchte, etwas Tabak und viel Obst gezogen. An Mine- ralien ist die Provinz arm; nur bei Frankfurt und Fürsten - walde finden sich Braunkohlen. Desto reicher ist sie aber an Gewässern, an Seen und Flüssen, und besitzt daher einen Über- fluß an Fischen. Die Elbe mit der Havel und Spree, sowie die Oder mit der Warthe und Netze durchströmen dieselbe. Für den Handelsverkehr sind außer diesen Flüssen noch mehrere Kanäle vorhanden, wie der Mülroser Kanal, welcher über 3 Meilen lang ist und die Spree mit der Oder verbindet, und der über 6 Meilen lange Finow-Kanal, welcher aus der Oder in die Havel führt. Außerdem durchschneiden viele Eisenbahnen die weite Ebene nach verschiedenen Richtungen. Nahe bei Berlin, nur durch den Tiergarten davon getrennt,

6. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 142

1881 - Danzig : Boenig
142 hin bis an die Grenze Polens und Posens und von Galizien und dem österreichischen Schlesien bis an die Provinz Branden- burg und zerfällt^in die Regierungsbezirke Breslau, Oppeln und Liegnitz. Sie bildet eine weite, muldenförmige Ebene, welche die Oder von Süden nach Norden durchströmt. Das Thal. des Flusses gehört zu den fruchtbarsten Gegenden des preußischen Staates. Hier ist der Hauptsitz des Ackerbaues, der Schafzucht und des Runkelrübenbaues. An den Ufern der Oder lie- gen auch die größten und reichsten Städte der Provinz: die frühere Festung Kosel, ferner Oppeln und Brieg, dann die könig- liche Residenzstadt Breslau mit ihren zahlreichen Türmen und in Niederschlesien das feste Glogau. — Die schlesische Ebene ist auf drei Seiten von einem Hügellande umgeben. Während sie sich im Norden, wohin die Oder ihren Lauf richtet, in das norddeutsche Tiefland öffnet, wird gegen Westen und Süden das Hügelland noch von mächtigen Hochgebirgen überragt. Das sind im Süden Zweige des karpathischen Waldg ebirges und im Westen der Sudetenzug mit dem Riesen g ebirge, aus dem die Schneekoppe sich hoch bis in die Wolken emporhebt. Von den Bergen stürzen sich eine Menge kleiner Flüsse: die Glatzer Neiße, die Weistritz, die Katzbach mit der wütenden Neiße, der Bober, in reißender Schnelligkeit in die Ebene, der Oder zu. Im Frühjahr und Herbst und nach starken Regen- güssen treten sie häufig über ihre Ufer und richten durch Über- schwemmung große Verheerungen an. — Aber nicht allein Flüsse, auch kalte und warme Quellen dringen aus den Felsen hervor. An den berühmten Schwefelquellen zu Warmbrunn und Lan- det und dem Gesundheitsbrunnen zu S a lzbrun n sammeln sich alljährlich Tausende von Menschen, um Genesung zu suchen. Doch noch größere Schätze hält das Gebirge tief in seinem In- nern verborgen. Auf dem rechten Oderufer in Oberschlesien liegt ein Steinkohlengebirge von so ungeheurer Ausdehnung und uner- reichbarer Tiefe, wie es ganz Deutschland sonst nicht aufzuweisen hat. Der Mittelpunkt des Bergbaues und Hüttenwesens ist Beuthen, wo auf engem Raume 80 Hochöfen, über 30 Zink- hütten, viele Steinkohlengruben, Walzwerke und Eisengießereien zusammengedrängt sind. Während sonst die ganze Gegend am rechten Odernfer in Oberschlesien mit Sandflächen, Mooren und Kieferwaldungen bedeckt ist und nur einen geringen Kornertrag gewährt, ist dies Gebiet wegen des unerschöpflichen Reichtums an Mineralien eine Perle des Landes geworden. Auch in Nieder- schlesien sind die Berge nicht weniger reich an Steinkohlen. Bei Waldenburg in der Mitte des Berglandes erhebt sich das Lager zur größten Stärke. Die Stadt ist voller Fabriken, die ganze Umgebung ist mit Dörfern übersäet, die engen Thäler mit

7. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 154

1881 - Danzig : Boenig
154 oft von 10,000 Käufern und Verkäufern besucht. Besonders ist Leipzig der Mittelpunkt des deutschen Buchhandels. 4. Das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin hat einen meist fruchtbaren Boden, eine gute Bewässerung durch Seen und Flüsse und eine sehr günstige Lage an der Ostsee; dennoch ist es unter- allen deutschen Ländern am schwächsten bevölkert. Die Bewohner- treiben neben dem Ackerbau sehr bedeutende Viehzucht; insbesondere werden Pferde gezogen, welche sich durch Größe, Stärke und edlen Bau auszeichnen. Die Hauptstadt des Landes ist Schwerin, an einem ansehnlichen See herrlich gelegen, in welchem aus einer Insel das großherzogliche Schloß erbaut ist. Gewöhnlich jedoch hält sich der Großherzog in der kleinen, aber schönen Stadt Ludwigslust auf. Größer als beide Residenzen ist die Stadt Rostock, nicht weit von der Ostsee. Sie besitzt eine Hochschule und ist mit einem Denk- male des berühmten preußischen Feldherrn Blücher geziert, der hier gebürtig war. 5. Das Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz ist weit kleiner und hat außer der schön gebauten Residenzstadt Neu-Strelitz keine bemerkenswerten Städte. 6. Das Großherzogtum Oldenburg besteht aus drei sehr zer- streut liegenden Teilen. Das Hauptland, das eigentliche Oldenburg, ist von Hannover und der Nordsee eingeschlossen und hat sehr ungleiche Fruchtbarkeit; denn zwischen den Landstrichen mit ertragsfähigem Acker- boden liegen weite Strecken dürren Heidelandes oder Morräste. Die Hauptstadt Oldenburg liegt an der Hunte, einem schiffbaren Lieben- flusse der Weser, und ist freundlich und wohlhabend. — Ein anderes kleines Stück, das Fürstentum Eutin liegt an der Ostsee, nahe bei Lübeck, umgrenzt von dem holsteinischen Gebiete. Ueber 50 Meilen von dem Hauptlande entfernt, auf dem linken Rheinufer an der Nahe, ganz von preußischem Gebiete eingeschlossen, liegt das Fürstentum Birkenfeld. -• Ein Stück Landes am Jahdebuseu, im eigentlichen Oldenburg, ist im Jahre 1854 von Preußen angekauft und zur An- lage des deutschen Kriegshafens Wilhelmshaven benutzt worden. 7. Das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach liegt am Nordabhange des Thüringer Waldes und an der Rhön und besteht aus drei größeren und vielen kleinen Teilen. Der westliche Haupt- teil mit der Stadt Eisenach wird von der Werra, der mittlere und größte von der Saale und deren Zufluß Ilm durchströint. An dem letztgenannten Flusse liegt die Haupt- und Residenzstadt Weimar, wo die berühmtesten deutschen Dichter Göthe, Schiller, Herder und Wieland zu gleicher Zeit gelebt haben. An der Saale liegt Jena mit einer Hochschule und nordwestlich daran das gewerbthätige Apolda. 8. Das Großherzogtum Hessen-Darmstadt liegt aus beiden Seiten des Rheines und Mains und besteht aus zwei von einander

8. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 156

1881 - Danzig : Boenig
— 156 — Sie ist eine sehr alte, aber durch Fabriken und Handel, besonders durch jährliche Messen belebte Stadt. 11. Das Herzogtum Anhalt liegt zu beiden Seiten der Elbe, von den preußischen Provinzen Sachsen und Brandenburg eingeschloffen. Der größte Teil desselben besteht aus Flachland; nur im Westen wird es vom Harze durchzogen, der hier Silber, Kupfer und andere wert- volle Mineralien liefert. Die Haupt- und Residenzstadt ist Dessau, am linken User der Mulde gelegen, berühmt durch den Fürsten Leo- pold von Dessau („der alte Deffauer"!, dessen Degen und Stock in dem großherzoglichen Schlosse noch jetzt aufbewahrt werden. 12. Das Herzogtum Sachseu-Kobnrg-Gotha besteht aus einem größeren nördlichen und einem kleineren südlichen Teile, welche durch preußisches Gebiet und Sachsen-Meiningen getrennt sind. Der süd- liche Teil, Sachsen-Koburg, liegt am südlichen Abhange des Thüringer Waldes und wird von der Jtz, einem Zuflüsse des Mains, durchflossen. In dem Thale derselben liegt die Hauptstadt des Landes, Koburg. Der nördliche Teil, Sachsen-Gotha, liegt auf dem nördlichen Abhange des Thüringer Waldes und reicht bis an die Unstrut, einen Nebenfluß der Saale. Die wichtigste Stadt in diesem Landesteile, welche Koburg an Größe übertrifft, ist Gotha, mit herrlichen Anlagen aller Art und einer Sternwarte in der Nähe. 13. Das Herzogtum Sachsen - Meiningen-Hildburghausen zieht sich in einem langen und schmalen Streifen bogenförmig um den Südfuß des Franken- und Thüringer Waldes hin und wird von der Werra und Saale durcksiossen. Die Bewohner des Landes beschäftigen sich mit Ackerbau und Viehzucht; auch werden viele Holz- und Spiel- waren, besonders auch Schreibtafeln, gefertigt und in den Handel gebracht. An der Werra liegt die Hauptstadt des Herzogtums, Mei- ningen, und Hildburghaufen, an der Saale die Stadt Saalfeld. 14. Das Herzogtum Sachsen-Altenburg besteht aus zwei, durch die reußische Herrschaft Gera getrennten, fast gleichen Teilen, deren westlicher von der Saale, und deren östlicher von der Pleiße, einem Zuflüsse der Saale, durchschnitten wird. Der östliche Teil zeichnet sich vor dem westlichen durch Fruchtbarkeit aus und hat einen reichen Bauernstand mit eigentümlicher Tracht und Sitte. Die Hauptstadt Altenburg liegt in der Nähe der Pleiße; der wichtigste Ort in der Westhälfte des Landes ist Orlamünde. 15. Die Fürstentümer Schwarzburg - Sondershausen und Schwarzburg - Rudolstadt bestehen aus zwei abgesonderten Stücken Land, wovon das eine, Schwarzburg-Sondershausen, mehr nördlich, von der preußischen Provinz Sachsen eingeschlossen, liegt, und das andere, Schwarzburg-Rudolstadt, weiter südlich, umgeben von den sächsischen Herzogtümern. Die Hauptstadt des ersteren Fürstentums ist Sonders hausen an der Wipper, die des letzteren Rudolstadt an der Saale.

9. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 158

1881 - Danzig : Boenig
158 Hamburg, aus dem rechlen Elbufer gelegen, ist eine der groß- artigsten Städte in Deutschland überhaupt und zugleich die reichste Handelsstadt. Ihre 265,000 Einwohner leben fast alle von dem Handel und der Schiffahrt, und die ganze Stadt ist für solche Zwecke eingerichtet. Deshalb ist sie großenteils von Kanälen durchschnitten, woraus man die Waren in die Magazine und herausschafft. Der Verkehr Hamburgs ist größer als der ganzer Königreiche. In seinen großen Hasen kommen mit der Flut und gehen mit der Ebbe die größten Schiffe aller Völker. Das bunteste Leben drängt sich in Stadt und Hafen. — Außer der Stadt selbst gehören zu dem Hamburger Staate noch einige Gebiete, von denen das Amt Ritzebüttel, mit dem Hafen Cup Hasen, am Ausflüsse der Elbe liegt. Ähnlich, aber minder groß ist Bremen an der Weser. ‘ Für den Verkehr mit Amerika ist dasselbe noch bedeutender als Hamburg. Zahllose Auswanderer aus Deutschland nehmen dorthin ihren Weg, um ihr Vaterland zu verlassen und in einem fremden Lande ihr Glück zu versuchen. Neben der Beförderung von Auswanderern machen die Bremer Kaufleute auch in Zucker, besonders aber in Tabak und dessen Bearbeitung, gute Geschäfte. Als Merkwürdigkeit in Bremen gilt das Rathaus mit seinem Weinkeller. Der Hasen für Bremen ist das Städtchen Bremer Hafen, mit sehr lebhaftem Verkehr. 20. Das Reichsland Elsaß-Lothringen liegt im Südwesten von Deutschland, östlich durch den Rhein von Baden geschieden, süd- lich von der Schweiz, westlich von Frankreich und nördlich von Luxem- burg, der Rheinprovinz und Rheinbaiern begrenzt. Es wird eingeteilt in drei Bezirke: Unter-Elsaß, Ober-Elsaß und Lothringen. Das Land, vor 200 Jahren dem deutschen Reiche geraubt, ist 1870 zurückerobert und bildet nun ein für sich bestehendes deutsches Reichs- land, das unter der Regierung des Kaisers und unter dem Schutze des ganzen deutschen Reiches steht. Die oberste Leitung der Regie- rungsgeschäfle führt im Austrage des Kaisers ein Statthalter. — Ein von Süden nach Norden gestrecktes Gebirge, die Vogesen, auch der Wasgau genannt, trennt Elsaß von Frankreich, verzweigt und ver- flacht sich im Norden und bildet hier die Grenze zwischen Elsaß und Lothringen. Der höchste Punkt in diesem Gebirgszuge, der Belchen im Ober-Elsaß, erhebt sich über 1250 m und gewährt eine herrliche Aussicht. — Elsaß ist ein gesegnetes Land, ebenso fruchtbar am Rheine, als schön und blühend nach den Vogesen hin. Acker-, Wiesen-, Gemüse-, Wein-, Obst-, Hopfen-, Hans-, Tabaksbau und Viehzucht gedeihen hier vortrefflich. Eine bedeutende Fläche nimmt aber der Wald ein, der fast den dritten Teil des Landes bedeckt. — Der Hauptfluß des Elsaß ist der Rhein, über welchen bei Kehl eine pracht- volle Eisenbahnbrücke nach Baden führt. Die bedeutendsten Neben- flüsse des Rheines sind die Jll und die Lauter, von welchen letztere die Grenze zwischen Elsaß und Rheinbaiern bildet. Wichtig für die

10. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 129

1881 - Danzig : Boenig
129 Nordosten; denn die Entfernung von Trier in der Rheinprovinz bis Memel in der Provinz Ostpreußen beträgt 168 Meilen. Seine größte Breite, die aber kaum die Hälfte der Länge ausmacht, hat er im Westen, von der Südspitze der Rheinprovinz bis zur Nordspitze der Provinz Schleswig-Holstein. Das Stammland dieses ausgedehnten Staates ist die Mark Brandenburg — die jetzige Provinz Branden- burg — zwischen der Elbe und der Oder. Von da aus sind östlich und westlich die übrigen Provinzen dazu gewonnen worden, und die am weitesten nach Osten und Norden gelegene Provinz Preußen (jetzt in die beiden Provinzen Ost- und Westpreußen geteilt) hat dem Staate seinen Namen gegeben. 2. Von den 25 Millionen Menschen, welche Preußen bewohnen, sind die meisten deutschen Stammes; in den Oder- und Weichsel- gegenden sowie in Ostpreußen wohnen noch viele Slawen (Wenden, Masuren, Kassuben und Polen) mit eigener Sprache und besonderen Sitten und Gebräuchen. Die dichteste Bevölkerung ist in der Rhein- provinz, die dünnste im nördlichen Hannover und in Hinterpommern. Ihrer Religion nach sind die Bewohner des preußischen Staates Christen; doch leben zerstreut unter diesen auch etwa 314,000 Juden, von denen die meisten in den östlichen Provinzen, besonders in der Provinz Posen wohnen. Die Christen unterscheiden sich nach dem Bekenntnis ihrer Religion in Katholiken und Evangelische. Die Mehrzahl, 2/3 der Bevölkerung, bekennt sich zur evangelischen, und V3 zur katholischen Religion. Die Provinzen Sachsen, Hessen-Nassau, Hannover, Schleswig-Holstein. Brandenburg, Pommern und Ostpreußen sind meist von Evangelischen bewohnt. Die Katholiken sind am zahl- reichsten in den Provinzen Westpreußen, Posen, Schlesien, Westfalen und in der Rheinprovinz; sie stehen unter den zwei Erzbischöfen von Köln und Posen-Gnesen, dem Fürstbischöfe von Breslau und unter den neun Bischöfen von Trier, Münster, Paderborn, Osnabrück, Hildesheim, Limburg, Fulda, Culm und Erm- land. 3. Ein großer Teil der Bewohner Preußens treibt Ackerbau und Viehzucht. Sehr viele beschäftigen sich aber auch mit der Her- stellung von Waren der verschiedensten Art aus den Rohstoffen der Natur. Die meiste und schönste Leinwand wirb im Riesengebirge, in Hannover und bei Bielefeld in Westfalen gemacht. Der Hauptsitz der Tuch-, Baumwollen-, Seide- und Lederbereitung ist die Rhein- provinz, und zwar der Tuchwaren in der Gegend von Aachen und Lennep, der Baumwollenzeuge das Wupperthal und der Kreis Gladbach, der Seidenwaren Krefeld und Elberfeld und des Leders Malmedy. Gutes Tuch, wenn auch nicht so feines, wie in der Rheinprovinz, wird noch in den Provinzen Brandenburg, Schlesien und Sachsen gemacht. Überall, wo Eisen und Steinkohlen gefunden werden, befinden sich viele Eisengießereien, Walzwerke und Metall- Lesebuch für katholische Volksschulen. 9
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TM Hauptwörter (200)200

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